![]() |
PROJEKT Wald - interaktiv !
|
1 PROJEKTBESCHREIBUNG
Die CD-ROM Wald möchte das gesamte Ökosystem Wald
mit allen Faktoren vorstellen. Diese äußerst komplexe
Thematik wird anhand vieler Einzelthemen angesprochen, die alle
einzeln von der/dem SchülerIn ausgewählt werden können.
Die CD ist demnach nicht als fortlaufendes aufeinander aufbauendes
Lernkonstrukt zu betrachten, sondern als Sammlung der unterschiedlichen
Faktoren, die einen mitteleuropäischen Wald ausmachen bzw.
beeinflussen oder durch ihn verändert werden. Der Benutzer
des Programms kann somit einzelne Themeninhalte, die ihn besonders
interessieren, selektieren. Die Software nimmt eine Einteilung
der Wald-Thematik in drei Oberbereiche ÑÖkologieì,
ÑBiologieì und ÑForschungì vor.
Im Bereich der ÑÖkologieì wird das Thema Waldwachstum
(mit Modell-Animation) anhand des Wachstums von Einzelbäumen
und Baumgruppen vorgestellt. Der Einfluss des Menschen auf die
Gestalt bzw. das Wachstum eines Fichten-Buchenwaldes mit und ohne
Nutzung wird im Vergleich verdeutlicht. Weiterhin wird ein Schwerpunkt
auf die Darstellung des Faktors Boden mit seinen unterschiedlichen
Schichtungen, Stoffkreisläufen, Stoffbilanzen etc. gelegt.
Im Bereich ÑBiologieì werden die Vetreter der unterschiedlichen
Trophieebenen thematisiert. So werden die grundlegenden Unterschiede
zwischen Laub- und Nadelbäumen aufgezeigt, verschiedene Räuber
bzw. Bewohner der Bäume wie beispielsweise der Borkenkäfer
vorgestellt, die wichtige Funktion der Zersetzer im Ökosystem
Wald beleuchtet und das Modell der Nahrungsnetze eingeführt.
Im dritten Bereich ÑForschungì schließlich
werden animiert Wind- und Temperaturverhältnisse im Wald
beschrieben, ein Interview über die Waldökologie ist
als Videosequenz abrufbar. Weiterhin wird auf direkte und indirekte
Schadwirkung (Schwefel, Stickstoff), Ozon, die Ökosystembelastung
und das Solling-Projekt eingegangen.
Die Bedienung des Programms erfolgt sowohl bei Apple Macintosh
als auch bei PC mit Windows 95 und 98 ausschließlich mit
der Maus, Tastatureingaben sind nicht nötig (und möglich).
Der Bediener kann durch Klicken auf grafische Symbole (Piktogramme)
die sich dahinter verbergende Thematik auswählen. Wird zunächst
der Benutzer dazu aufgefordert, sich durch Klicken auf eines der
drei (grafisch dargestellten) Wegweiser für eines der drei
(oben aufgeführten) Oberbereiche zu entscheiden, kann er
sich in der folgenden zweiten Ebene durch Ziehen mit der Maus
in einem virtuellen Wald bewegen, wobei er auf eine Vielzahl von
optisch hervorgehobenen Piktogrammen stößt, die er
alle mit Mausklick auswählen kann. Die verwendeten Piktogramme
sind selbsterklärend, die damit auszuwählenden Themen
werden aber durch einen am unteren Bildschirmrand eingeblendeten
Text zusätzlich eindeutig benannt. Die weitere Steuerung
des Programms in der dritten Ebene (=Einzelne Fachthemen-Ebene)
erfolgt durch Klicken auf links oben am Bildschirm angezeigte
kleine ÑVorwärtsì-, ÑRückwärtsì-,
ÑVideo zeigenì-Symbole. Unterstrichene Worte im
angezeigten Text kann man anklicken, um eine eingehendere Erklärung
des Begriffes zu erhalten.
Anmerkung: Ich habe die Software getestet
auf folgenden Systemen:
1 Apple Macintosh Power PC 2 PC 486 DX4-100 Mhz mit
40 MB RAM
3 PC KMD6-166 Mhz mit 16 MB RAM 4 PC Pentium II 350
Mhz mit 64 MB RAM
2 BEGRÜNDUNG
Durch den Einsatz eines Computers an sich wird bei (vielen)
SchülerInnen schon Interesse geweckt. Allein der Wechsel
in der Art des lehrinhaltvermittelnden Unterrichts schafft meiner
Ansicht nach schon neue Motivation. Gerade der PC bietet dank
seiner heutigen Multimediafähigkeit die Möglichkeit
Bild -auch in bewegter Form- und Ton wie in einem Film unter anderem
mit dreidimensionalen Modellgrafiken darzustellen, gleichzeitig
aber den/die SchülerIn nicht zum passiven Betrachter werden
zu lassen, sondern ihn/sie aktiv in den Lernprozeß einzubinden,
indem sein/ihr Handeln immer wieder gefordert wird. Aufgrund dieses
Systemvorteils des PC sehe ich in Zusammenhang mit dem Einsatz
einer geeigneten Software schon eine Berechtigung eines Computereinsatzes
im Unterricht. Diese gegebenen Möglichkeiten eines Computers
nutzt die hier vorgestellte Software in Form von Videosequenzen
in kurzer und prägnanter Form, sich auf die wesentlichen
Punkte beschränkenden Modellanimationen oder Grafiken mit
Audioausgabe. Insgesamt aber sollte die Thematik Wald im Zusammenhang
mit Ökologie schon wenigstens ansatzweise im Unterricht vorher
besprochen worden sein, da der Sinnzusammenhang der Zuordnung
der einzelnen Unterthemen in die drei Bereiche ÑÖkologieì,
ÑBiologieì und ÑForschungì (mir) völlig
unklar erscheint und schnell der Überblick über die
Gesamtthematik verloren geht. Was leider auch völlig fehlt,
ist die Darstellung des Stockwerkbaus eines Waldes mit den unterschiedlichen
Lebensräumen für
Tiere und Pflanzen und eine kurze Vorstellung überhaupt in
einem mitteleuropäischen Wald vorkommenden Baumarten wie
Buche, Eiche, Birke, Fichte usw. .
3 DER UNTERRICHT
Im Rahmen zwei- bis dreistündigen Einheit soll den SchülerInnen mit der CD-ROM Wald-interaktiv! im Rahmen der Ökologie in der Oberstufe ein Überblick über die Thematik und deren Komplexität verdeutlicht werden. Die Klasse trifft sich schon zu Unterrichtsbeginn vor dem Computer-Raum, um unnötigen Zeitaufwand für einen Raumwechsel zu vermeiden. Grundlegende Kenntnisse über den Begriff und den Bereich der Ökologie müssen bei den SchülerInnen für ein Verständnis der in der CD-ROM angesprochenen Gebiete gegeben sein. Bei einer vollständigen Bearbeitung aller Fragen des CD-Wald-Biologie- und des CD-Wald-Ökologie-Teils sind drei, bei Bearbeitung nur des CD-Wald-Biologie-Teils zwei Unterrichtsstunden (siehe Arbeitsblatt) vorzusehen. Wünschenswert wäre hierbei eine Doppelstunde anstelle von Einzelstunden. Der Ökologie-Teil dient der sinnvollen Ergänzung des Biologie-Teils bei ausreichender Zeitkapazität. Auf dem auszuteilenden Arbeitsblatt sollten nur die zu bearbeitenden Fragen stehen. So wird einer Ablenkung der SchülerInnen entgegengewirkt und eine Fokussierung auf die vorgesehenen Inhalte erreicht. Nach Möglichkeit können auch WWW-Seiten in den Unterricht einbezogen werden.
Zum Thema Wald finden sich u.a. folgende Seiten:
http://privat.schlund.de/wald/index.htm
Umweltprojekt Wald mit den Themen
1 Waldschäden, welche gibt es und wodurch,
2 Waldwirtschaft, darunter Naturnahe Waldwirtschaft (Grundsätze),
Wem gehört der Wald,
Baumverteilung,
Windwürfe,
3 Waldchronik (Geschichte),
4 Luftschadstoffe,
5 Wasser,
6 Boden,
7 Wurzel,
8 Biosphärenreservat (MAB-Programm) mit MAB,
Zonierung der Biosphärenreservate,
Reservate in Deutschland,
Pfälzerwald-Nordvogesen
http://www.wald.de Stiftung Wald
http://www.blv.de/afz/holz-1.html zur Thematik Wald
http://www.uni-koblenz.de/ ~odsbcg/baume97/baum97.htm Thema Baum
http://www.uni-koblenz.de/ ~odsgroe/ Fachleiter Studienseminar für Sek I/II Biologie
http://www.fh-koblenz.de/koblenz/remstecken/home.html
Naturschutz-Öko-Station Remstecken
Im Rahmen einer mehrtägigen
Exkursion ist die
genauere, vor allem auch
praktische Behandlung
des Ökosystems Wald
möglich.
Den Abschluß der Themen-Einheit ÑCD-ROM Waldì bildet eine Besprechung im Klassenverband und dem Anschreiben einiger wichtiger Kernbegriffe an die Tafel und das Erstellen eines Nahrungsnetzes an der Tafel. Hierbei wird mit einem beliebigen Organismus (Pflanze oder Tier) begonnen, und die SchülerInnen sollen frei Räuber bzw. Opfer beifügen und so ein (beliebig) großes Netz erstellen. So wird die Vernetzung aller Organismen in einem Ökosystem und die Bedeutung jedes einzelnen deutlich herausgestellt.
4 LERNZIELE
ÜBERGEORDNETES LERNZIEL DER UNTERRICHTSEINHEIT
Die SchülerInnen sollen sensibilisiert werden für die
Komplexität und Vernetztheit des Ökosystems Wald. Aufgrund
dieser Konzeption ist ein breitgefächerter, nicht zu eng
den/die SchülerIn eingrenzen-der Unterrichtsplan wünschenswert,
der Raum für Ausschweifungen rechts und links von den Frage-stellungen
(des Arbeitsblattes) offen läßt und somit jede(r) SchülerIn
leicht variierende Lerninhalte aufnehmen.
UNTERGEORDNETE LERNZIELE DER UNTERRICHTSEINHEIT
Dennoch sind einige Kerninhalte vorgesehen, die von jedem Schüler
erlernt werden sollen.
A So sollen die unterschiedlichen Bodenschichten und
B Bestandteile des Bodens deutlich werden und von den SchülerInnen
benannt werden können.
C Die SchülerInnen sollen den Aufbau eines Nahrungsnetzes
mit jeweils wenigstens zwei Vertretern
jeder Trophieebene kennen,
D die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Laub- und
Nadelbäumen wissen und
E die wichtige Aufgabe der Zersetzer benennen können.
5 Unterrichtsverlaufplan bei
der zweistündigen Variante mit Doppelstunde:
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Tafeloder besser:
Concept Map mit Karteikarten |
-Aufgabenblätter-
Wald - interaktiv ! Ökosystemforschung
Wald
AUFGABE:
Beantworte die untenstehenden Fragen und benutze dabei die
Software Wald - interaktiv !
Die Fragen mit Ausrufezeichen kannst Du durch scharfes Überlegen
lösen, Du findest die Lösungen hierzu nicht in der Software
!
CD-WALD OBERTHEMATIK BIOLOGIE
3 Worin besteht die Funktion der Zersetzer im Stoffkreis- lauf ? Nenne drei Vertreter der Gruppe der Zersetzer.
4 Worin besteht die wichtige Funktion des Borkenkäfers für das Ökosystem Wald ?
5 Vervollständige das Nahrungsnetz aus Aufgabe 2 mit
jeweils einem Beispiel je Ebene.
6 !Wie ergeben sich
die in der Grafik gezeigten Temperaturprofile im Eichenwald ?
(Tip: Beachte hierbei die Unterschiede zwischen Laub- und Nadelbäumen,
die Du mittlerweile kennst (Frage 1) !)
CD-WALD OBERTHEMATIK ÖKOLOGIE
2 Was versteht man unter einer monopodialen Wachstumsstruktur
?
3 !Warum überleben
in einer Baumgruppierung nicht alle Bäume (hier: Fichten)
?
Warum ist der hier entscheidende Faktor für Pflanzen so wichtig
?
4 !Warum wuchs der
Humusauflageanteil von 800 im Jahr 1966 auf 1300 kg pro ha im
Jahr 1983 ?
Überlege Dir wenigstens einen Faktor, der durch menschliche
Beeinflussung dazu beiträgt.
5 Welche Bestandteile hat der Boden ?
6 Wie wirkt die Bodenqualität positiv auf die Schadstoffbelastung ?
7 Zeichne schematisch ein Bodenprofil mit den beschriebenen Horizonten.
8 Warum darf man beim Wald von einem Ökosystem sprechen ?
Antworten CD-WALD-BIOLOGIE
(Lösungen)
1 [Laubbäume]
LAUBBÄUME NADELBÄUME
Fruchtknoten vorhanden kein Fruchtknoten
stark differenziertes Leitgewebe wenig differenziertes Leitgewebe
werfen im Herbst die Blätter ab kein Nadelfall (bis auf Lärche)
Rotbuche Fichte
2 [Nahrungsnetz]
Fleischfresser III. Ordnung
Zersetzer Fleischfresser II. Ordnung
Fleischfresser I. Ordnung
Pflanzenfresser Konsumenten
Pflanzen
Produzenten
Zersetzer: Bakterien, Pilze, Regenwürmer
3 [Zersetzer]
Durch Zersetzer werden die organischen Produkte zu anorganischen
Substanzen abgebaut. Wichtige Nährstoffe werden so wieder
für Pflanzen verfügbar. a. Bakterien, b. Pilze,
c. Regenwürmer
4 [Borkenkäfer]
Da der Borkenkäfer ein Rinden- oder Holzfresser an toten
oder geschwächten Bäumen ist, stellt er die erste Stufe
in der Zersetzung von Holz dar.
5 [Räuber]
Fichte è Borkenkäfer è Jagdkäfer
CD-ROM-ÖKOLOGIE
1 [Waldwachstum]
Es entsteht eine Monokultur aus Buchen, da die Fichten jeweils
vor den Buchen gefällt werden.
2 [Nadelwälder / Einzelbäume]
Der Baum wächst mit einem geradlinigen Stamm nach oben und
hat davon ausgehend ringförmig um den Stamm angeordnete Äste
(vergleiche mit einem Laubbaum).
3 [Nadelwälder / Baumgruppen]
Weil einzelnen Fichten durch andere das Licht völlig entzogen
wird und sie daraufhin absterben.
4 [Stoffbilanz]
Weil mehr Stickstoff in den Kreislauf eingebracht wurde und wird.
5 [Boden]
Minerale, organische Substanz, mit Luft und Wasser, gelösten
Salzen und Gasen gefüllter Porenraum.
6 [Boden]
Böden wirken als Puffer
7 [Boden]
Bodenprofil bei Braunerde:
Ah-Horizont humusbeeinflußter Oberboden
Bv-Horizont verwitterter Bv-Horizont
Cv-Horizont mehr verwittertes Ausgangsmaterial
C-Horizont weniger -ìì- (hier aus Buntsandstein)
8 [Wald]
Der Wald bildet eine charakteristische Pflanzenformation aus.
ThommiMail@gmx.net Letzte Überarbeitung / Last revision: 06.04.1999 |