Fachdidaktik Biologie

Verhaltensbeobachtungen am Tanganjika-Becken

(für Klassenstufe 12/13)

Seminar "Unterricht außerhalb der Schule" SS98

 Leitung: B.Durst

Ort: Aquarium Köln

Referenten: Nicole Nießen, Paul Makiola 

Achtung: Vor der Durchführung Tierbestand im Becken überprüfen! (Anruf oder Vorexkursion)

 

1. Zeitrahmen:

1 - 2 Stunden für einen Rundgang, eine Einführung und die Aufgaben 1-5.

13.45 Uhr Fütterung (vorher nach eventuellen Änderungen fragen!!)

1 Stunde (mindestens) für Aufgaben 6-10 und Abschlussbesprechnung.

 

2. Lernziele

Stundenziel:

Die SchülerInnen sollen durch Beobachtung einzelne Verhaltensweisen dreier Fischarten erkennen und den zuvor im theoretischen Unterricht erarbeiteten Verhaltensschemata zuordnen.

Feinziele:

Die SchülerInnen sollen

 

3. Methodische Überlegungen

In die heutige Unterrichtsstunde fließen Aspekte der Handlungsorientierung mit ein. Der Unterricht, der an auserwählten Beispielen arbeitet, muss dafür sorgen, dass

Der Transfer vom stellvertretenden Beispiel stellt sich nicht automatisch ein; er sollte bzw. muss gefördert und geübt werden.

Die Stunde dient zum Einen der Fixierung der Unterrichtsergebnisse, die zuvor in der Schule erarbeitet wurden, und zum Anderen fungieren die Arbeitsbögen als Testbögen, d.h. zur Erfolgskontrolle für den Lehrer.

 

4. Unterrichtsmaterial

als HTML - Seite

als PDF - Dokument (5 Seiten)

 

5. Lehrermaterial

 

6. Abschlussdiskussion

6.1 Die Tabelle zu Aufgabe 5: (vgl. PDF-Dokument)

Die Tabelle wurde absichtlich über eine ganze Seite angelegt, um genügend Platz zur Aufzeichnung von Beobachtungen zu sichern, und eine gewisse Übersichtlichkeit zu gewährleisten. Diese Übersichtlichkeit erleichtert auch späteres Nachvollziehen und Lernen. Als Kritik hierzu wurde genannt, daß die Größe der Tabelle verunsichern könne. Man bekäme leicht das Gefühl, etwas übersehen bzw. vergessen zu haben. Vielleicht sollte man daher als Lehrer in der Einführung d.h. Vorbesprechung der Arbeitsbögen darauf hinweisen, daß möglicherweise nicht der volle Platz für Aufzeichnungen benötigt wird. Außerdem soll mit dieser Tabelle ein zweiter, neuer Teil beginnen, der mit der Beobachtung der Fütterung beginnt. Dafür scheint eine neue Seite angebracht.

6.2 "Die Weibchen- Frage ":

In der Nachbesprechung kam die Diskussion auf, ob man die Schüler vorher informieren sollte, welches die Weibchen des großen Fadenmaulbrüters sind, oder nicht - wie wir es getan haben. Wir haben bewußt vorher nicht gesagt, daß es sich bei dem "attackierten" Tier um das Weibchen handelt. Nur so setzen sich die Schüler intensiv mit ihren Beobachtungen auseinander, und stellen Vermutungen an. Sie müssen überlegen, wie sie weitere Informationen über diese "Fischart" erhalten. Wie bei der Diskussion gesagt wurde, besteht dabei natürlich die Gefahr, daß einige Schüler frustriert werden, weil sie nicht auf die Idee kommen, daß es sich um die Weibchen derselben Art handelt, oder sie sich nicht sicher über ihre Beobachtungen sind. Dieses Argument ist aber nicht durchschlagend, da der Lehrer gegebenenfalls eingreifen und durch Bestätigung oder Tips die Schüler auf den richtigen Gedanken bringen kann. Man könnte eventuell bei der Einführung darauf hinweisen, daß von jeder Art mehrere Fische im Becken sind. Die Frage bliebe dann, ob man damit nicht zuviel vorgreift und die Schüler in eine bestimmte Richtung führt.

6.3 "Was darf der Lehrer alles sagen? und darf er das überhaupt ?":

Das Arbeitsmaterial ist so ausgerichtet, daß der Lehrer grundsätzlich keine Informationen bzw. keine Fragen beantworten muß. Jedoch ist das immer situations- bzw. motivationsabhängig. Die Schüler sollen durch die Arbeitsbögen angeregt werden, ihre Informationen in verschiedenen Quellen zu suchen (z.B. Infosäule, Tierpfleger, etc. ) und nicht wie gewohnt bei ihrem Lehrer. Es ist daher dem Lehrer selbst überlassen, ob er Informationen preisgibt und ggfs. wieviele. Denn er kennt die "Arbeitseinstellungen" seiner Schüler und kann durch Beobachten des Arbeitsverhaltens spontan entscheiden, ob sich die Schüler mit dem "Fischverhalten" auseinandergesetzt haben oder nicht.
Wir finden, daß man obige Frage nicht konkret mit ja oder nein beantworten kann, sondern daß man es aus der Situation heraus entscheiden muß, ob man nichts sagt oder einfach durch eher allgemeine Äußerungen die Schüler zum selbständigen ( Weiter-)Denken anregt.

6.4 "Sollten ausschließlich die drei Arten beobachtet werden?":

In der Diskussion wurde auch kritisiert, daß sich die Arbeitsbögen nur auf drei Arten beschränken und so die anderen Arten und ihr Verhalten ganz außer Acht lassen. Vorschläge und Fragen in die Arbeitsbögen zu integrieren, die die Beobachtung von interspezifischem Verhalten zwischen den drei angesprochenen und anderen Fischarten betrifft, halten wir für riskant. Es besteht die Möglichkeit, daß durch die zusätzlichen Fragen die Schüler von ihren Hauptbeobachtungen abgelenkt werden.
Ein Ziel dieser Arbeitsbögen ist es, daß die Schüler sich auf einen bestimmten Teil dieses komplexen Systems konzentrieren. Das bedeutet aber nicht, daß sie alles andere ignorieren sollen. Wir haben diese drei Arten zur Beobachtung ausgewählt, weil man bei ihnen besonders zuverlässig Verhaltensmuster aus bestimmten Funktionskreisen beobachten kann. Diese sind natürlich Beispiele und stellvertretend.
Nach der Besprechung sollte den Schülern die Möglichkeit gegeben werden, auch andere Arten zu beobachten und so einen Transfer von dem zuvor Beobachteten auf andere Arten zu leisten.

6.5 "Zusätzliches Arbeitsblatt !":

Durch die Diskussion, wurde die Idee, die Arbeitsbögen um ein Zusatzblatt zu erweitern, entwickelt. Dieser Zusatzbogen würde Fragen beinhalten, die das Verhalten anderer Fischarten beschreiben. Schüler, die vorzeitig mit ihren Arbeitsbögen fertig sind, erhalten den Zusatzbogen mit der Aufgabe, anschließend ihre Ergebnisse den Anderen zu zeigen bzw. vorzustellen.
(noch nicht realisiert)

 

 

 

4. Aufgaben

 als PDF - Dokument (5 Seiten)

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Aufgabe 1:

Zeichnen Sie in die vorgegegebenen Kästen die Aufenthaltsorte der jeweiligen Fischart (Zeitraum 5 min) und fertigen Sie eine Skizze der Fische an!

a) Kuckuckswels

b) Großer Fadenmaulbrüter

c) Winkerbuntbarsch

Aufgabe 2:

In der Mitte des Aquariums befindet sich ein Stein. Beschreiben Sie, was in diesem Bereich zu beobachten ist!

Aufgabe 3:

Beim genaueren Beobachten des GROßEN FADENMAULBRÜTERS fällt auf, dass er gelegentlich alle Flossen (insbesondere die Rückenflosse) aufstellt.

a) Beschreiben Sie die jeweiligen Situationen, in denen dieses Verhalten auftritt! Schätzen Sie, wie lange die Flossen jeweilts aufgestellt werden!    (3 sind zu erwarten)

b) Beobachten Sie 15 Minuten lang sein Verhalten! Notieren Sie in einer Strichliste das Flossen-Aufstellen,getrennt nach den Situationen von oben!

c) Interpretieren Sie mit Hilfe der angefertigten Tabellen das Verhalten!

Aufgabe 4:

a) Beschreiben Sie das Schwimmverhalten der drei Arten, im Zusammenhang mit anderen Fischen und der Raumverteilung!

b) Versuchen Sie dieses Verhalten bestimmten Funktionskreisen zuzuordnen!

Aufgabe 5:

Welche weiteren auffälligen Verhaltensweisen sind bei den drei Arten zu beobachten? Versuchen Sie, auch diese bestimmten Funktionskreisen zuzuordnen! Begründen Sie Ihre Vermutungen!

 

Fütterung 13.45 Uhr (aktuelle Durchführungszeit erfragen)

 

Aufgabe 6:

Beobachten Sie die drei Arten während der Fütterung! Beschreiben Sie ihr Verhalten auch in Bezug auf Ihre vorherigen Beobachtungen!

Aufgabe 7:

Erkennen Sie während der Fütterung eine Art Rangfolge zwischen den verschiedenen Arten?
Beobachtung: / Erklärungsversuch:

Aufgabe 8:

Was sind Maulbrüter? Nennen Sie Vor- und Nachteile des Verhaltens! (­­> Infosäule) Falls zu beobachten, beschreiben Sie einzelne Verhaltensweisen, die damit im Zusammenhang stehen!

Aufgabe 9:

Stellen Sie Überlegungen zum Namen und Verhalten des KUCKUCKSWELSES an! (­­> Infosäule)

Aufgabe 10:

Was halten Sie von der Gestaltung des Beckens? Berücksichtigen Sie auch die im Unterricht besprochenen Aspekte zu Lebensraum und Verhalten von Fischen!

 

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