Fachdidaktik Biologie
Spielerischer Unterricht an der Biotopanlage
(für Klassenstufe 7/8)
Seminar "Unterricht außerhalb
der Schule" SS98 |
Leitung: B.Durst |
Ort: Botanischer Garten Bonn, Biotopanlage |
Referentin: Birgit Neumann |
1. Rahmen:
Die Konzeption der Biotopanlage:
Die Biotopanlage bietet auf einer Fläche von 3800qm einen
Einblick in 20 verschiedene Lebensräume mit der jeweils charakteristischen
Standortökologie sowie den kennzeichnenden Pflanzengesellschaften.
Gezeigt werden heimische Lebensräume, die in der weiteren
Bonner Umgebung, also im Siebengebirge, in der Eifel, der Wahner
Heide, dem Hohen Venn, der Niederrheinischen Bucht sowie in den
Flußtälern von Rhein, Mosel und Ahr zu finden sind.
Die ausgewählten Biotope sind zu einem großen Teil
nach § 20c Bundesnaturschutzgesetz pauschal geschützt
bzw in Nordrhein-Westfalen gefährdet oder stark gefährdet.
Dadurch erhält die Anlage einen starken Naturschutzaspekt.
Durch die Vielfalt der Biotope und der Verschiedenartigkeit der
Vegetationen können die unterschiedlichen Standortfaktoren
wie feucht-trocken, sonnig-schattig, nährstoffarm-nährstoffreich
u.a. sehr anschaulich verdeutlicht werden. Das Botanische Institut
strebt eine möglichst naturnahe Entwicklung der Biotope mit
minimalen Eingriffen an.
Lit:Starke,T.; Lobin,W.; Krapp,R.W.; Barthlott,W.: Lebensräume
stellen sich vor - die neue "Biotopanlage" im Botanischen
Garten der Universität Bonn. Natur- und Landschaftskunde
33: 35-42, 1997.
Zum Lageplan
2. Lernziele
Aus der Konzeption der Anlage bietet sich als Thema die Anpassung
von Pflanzen an ihre Umgebung an. Dabei soll die Vermittlung des
oft gravierenden Einflusses von Standortfaktoren wie Feuchtigkeit,
Sonne, Nährstoffmangel usw. auf den Bau von Pflanzen und
Pflanzenteilen, z.B. der Blätter, sowie auf das Aussehen
ganzer Vegetationseinheiten eine maßgebliche Rolle spielen.
Die Schüler lernen also sowohl die verschiedenen Standortfaktoren
als auch die unterschiedlichen Anpassungsmechanismen von Pflanzen
an einen Faktor kennen. Durch die hohe Anzahl unterschiedlicher
Biotoptypen an einem Ort, die man in der Natur so nicht finden
kann, bietet sich der Vergleich mehrerer Lebensräume an,
welcher zum Verständnis des Zusammenhangs von Standortökologie
und Pflanzengesellchaft beitragen kann.
3. Didaktisch-Methodische Überlegungen
Unterricht 1: Untersuchungen
- Anhand eines Arbeitspapieres
sollen in Gruppen von 3-5 Schülern zuerst die Standortfaktoren
eines Lebensraumes erarbeitet werden. Dabei müssen einige
Gruppen zwei Bereiche betrachten, wodurch erste Vergleichsmöglichkeiten
gegeben werden.
- Gruppeneinteilung:
- Gruppe 1: Trockenrasen,
- Gruppe 2: Sanddüne und Borstgrasrasen,
- Gruppe 3: Feuchtwiese,
- Gruppe 4: Felsspalte mit einer schattigen und einer sonnenexponierten
Seite,
- Gruppe 5: ein basen- und nährstoffarmer und ein basen-
und nährstoffreicher Buchenwald.
- Die Zahl von 7 ausgewählten Biotoptypen zeigt, daß
nicht alle Bereiche der Anlage betrachtet werden können.
Der Unterricht ist also exemplarisch.
- In einem anschließenden Rundgang werden die Ergebnisse
vorgestellt und mit der ganzen Klasse ausgewertet, wodurch jeder
Schüler alle Bereiche kennenlernen kann.
Unterricht 2: Das Spiel
- Das erlangte Wissen wird nun in einem Spiel abgefragt. Nicht
die schnellste Gruppe, sondern diejenige mit dem größten
Wissen kommt am besten vorwärts.
-
- Untersuchter Lebensraum: . . . . . . .
. . . . . . . .
-
- 1. Lagebeschreibung:
- Wie ist die Sonneneinstrahlung? (sonnig, schattig,
lichtdurchflutet ...)
- Wie ist die Oberflächenstruktur? Ist der beobachtete
Bereich flach, bergig, hügelig, felsig ...?
-
- 2. Bodenuntersuchung:
- Fingerprobe:
- Zerreibt ein wenig des Bodens zwischen Daumen und Zeigefinger,
rollt ihn zwischen den Handflächen und versucht, ihn durch
Kneten zu formen!
- Wie ist die Körnigkeit? (sandig: große
Körner, schluffig bis lehmig: mittlere Körner, tonig:
feine Körner)
- Wie ist die Formbarkeit? (sehr gut, gut, schlecht,
sehr schlecht)
- Temperatur:
- Drückt Euren Finger leicht in den Boden ein und versucht,
die Temperatur zu beschreiben!
- (warm, kalt, heiß, mäßig ...)
- Wenn Euch ein Thermometer zur Verfügung steht, messt
die genaue Gradzahl!
- Feuchtigkeit:
- Ermittelt auf die gleiche Weise die Feuchtigkeit des Bodens!
(feucht, nass, trocken, staubig)
- Eindringwiderstand:
- Ermittelt den Eindringwiderstand, indem Ihr einen Bleistift
in den Boden drückt! Läßt sich der Bleistift
fast ohne, mit mäßigem, mit starkem, mit sehr starkem
Kraftaufwand in den Boden drücken?
-
- 3. Pflanzen:
- Beschreibt die Wuchsformen (Bäume, Stäucher,
Kräuter, Gräser, Blumen, kriechende Pflanzen)! Versucht
den Anteil der verschiedenen Formen in Prozent anzugeben!
- Schaut Euch die Pflanzen genau an! Fallen Euch Besonderheiten
in der Bauweise von Blättern o.ä. auf? Ein Befühlen
der Pflanzen kann Euch bei der Beschreibung helfen! (z.B. hart,
weich, spitz, fleischig, ledrig, borstig, behaart, ...)
- Ist eine oder mehrere Pflanzen auffällig häufig
vertreten? Wenn ja, welche?
-
- 4. Tiere:
- Wenn Ihr Tiere seht, solltet Ihr dies hier aufschreiben:
-
- 5. Sonstige Notizen:
- Hat Eure Gruppe zwei Bereiche zu untersuchen, dann könnt
Ihr hier Gemeinsamkeiten und Unterschiede oder andere Auffälligkeiten
vermerken:
- Ziel des Spieles:
- Ziel des Spieles ist es, durch Würfeln hoher Zahlen
sowie durch die richtige Lösung der Spielaufgaben am schnellsten
vorwärts zu kommen und so als erster die Ziellinie zu überschreiten.
-
- Vorbereitungen:
- Bevor das Spiel anfangen kann, werden Gruppen von 4-5 Schülern
gebildet. Der größte Mitspieler einer Gruppe wird
zum Läufer gewählt und bekommt ein farbiges Tuch umgebunden,
das die Gruppe kennzeichnet. Es gibt also eine blaue,
eine grüne, eine rote,
eine gelbe Gruppe usw. Die Anzahl
der Gruppen richtet sich nach der Anzahl der Schüler in
der Klasse.
-
- Der Spielleiter:
- Der Spielleiter ist der Lehrer. Er muss vor dem Besuch im
Botanischen Garten das Spiel vorbereiten.
- Die Spielaufgaben müssen in der Anzahl der mitspielenden
Gruppen kopiert werden. Ein Beispiel: Bei einer Klasse von 25
Schülern werden 5 Gruppen gebildet. Die Spielaufgaben müssen
also 5mal kopiert werden. Bei 5 Gruppen gibt es also eine grüne, eine blaue,
eine gelbe, eine rote
und eine lila Gruppe. Die Fragen
müssen für jede Gruppe auf farbigem Papier in der jeweiligen
Gruppenfarbe kopiert werden, also grüne,
blaue, gelbe,
rote und lila
Fragen. Die Kopiervorlage sollte aus der Aufgabenliste (s.u.
oder PDF-Dokument) erstellt werden.
Dabei ist darauf zu achten, das unter jeder Frage genügend
Platz für die Beantwortung oder zum Malen vorhanden ist.
Nach dem Kopieren müssen die Fragen auseinander geschnitten
und gefaltet werden. Alle Fragen werden nun in eine große
Schachtel (z.B. ein Schuhkarton) gegeben. Hierraus zieht jede
Gruppe während des Spiels ihre Fragen in ihrer Farbe.
- Der Lehrer muß auch die farbigen Tücher,
die die Gruppen markieren, besorgen.
- Weiterhin ist der Lehrer dafür zuständig, 1
oder 2 Würfel mitzubringen und eine Unterlage, auf der
gewürfelt werden kann. Hierfür eignet sich hervorragend
der Deckel des vorher schon gebrauchten Schuhkartons.
-
- Spielbeginn:
- Die Gruppe, die die höchste Zahl würfelt, beginnt.
Die weitere Reihenfolge wird auf die gleiche Art ermittelt. (Auch
andere Auswahlkriterien sind möglich, z.B. die kleinste
mittlere Schuhgröße!)
-
- Spielverlauf:
- Dieses Spiel ist kein Brettspiel im klassischen Sinn, sondern
das Spielbrett ist quasi vergrößert und stellt die
Biotopanlage dar. Die Spielfigur, mit der man bei einem Brettspiel
setzt, ist hier der Läufer, der bei "Vorbereitungen"
gewählt worden ist. Der Läufer geht einen bestimmten,
vorher festgelegten Weg innerhalb der Biotopanlage vom Startpunkt
bis zur Ziellinie. Der Weg ist auf dem Plan
eingezeichnet. Seine Länge ist auf die Menge der Fragen
abgestimmt.
- Der Läufer geht: Der Läufer geht immer genau
soviele Schritte vor, wie er Augen gewürfelt hat. Wenn eine
Aufgabe richtig gelöst wurde, darf er so viele Schritte
vorgehen wie dort angegeben. Ansonsten darf sich der Läufer
nicht von der Stelle bewegen.
- Ablauf eines Spielzugs: Ein Mitspieler der Gruppe
würfelt. Der Läufer geht die gewürfelten Augen
in Schritten vorwärts. Nun wird eine Frage aus der Fragenschachtel
gezogen. Dabei darf die rote Gruppe
nur rote Fragen, die blaue
Gruppe nur blaue Fragen ziehen.
(Damit wird erreicht, daß jede Gruppe jede Frage mal erhält,
aber in zufälliger Reihenfolge!) Nun hat die Gruppe Zeit,
ihre Frage zu beantworten, bis der Spielleiter wieder zu ihnen
kommt und um die Anwort bittet. Ist die Frage richtig beantwortet,
geht der Läufer die unter der Frage angegebenen Schritte
vor. Dann wird neu gewürfelt, der Läufer geht, und
eine neue Frage wird gezogen.
- Koordination durch den Spielleiter: Der Spielleiter
koordiniert den Spielablauf. Er muß folgendes tun: Er geht
zu der Gruppe, die anfangen darf, beispielsweise gelb. Er läßt
die gelbe Gruppe würfeln, überprüft
die Schritte des Läufers, läßt eine Frage ziehen
und geht zur zweiten Gruppe, z.B. rot.
Die rote Gruppe macht ihren Spielzug,
bekommt eine Frage und der Spielleiter geht zur dritten Gruppe.
Nachdem er auch die letzte Gruppe mit einer Frage beschäftigt
hat, geht er zur ersten Gruppe, im Beispiel gelb,
zurück, und verlangt die Anwort. Ist diese richtig, darf
der Läufer die angegebenen Schritte gehen. Ist die Anwort
falsch, wird direkt weiter gewürfelt. Der Spielleiter geht
also ständig von Gruppe zu Gruppe. Die Gruppen selber sind,
während der Spielleiter nicht bei ihnen ist, immer mit der
Beanwortung einer Frage beschäftigt.
-
- Spielende:
- Das Spiel ist zu Ende, wenn ein Läufer die Ziellinie
überschritten hat. Anschließend wird die Runde noch
zu Ende gespielt, also jede Gruppe darf nachziehen. Das ist notwendig,
damit die letzte Gruppe keine Nachteile hat. Es kann also mehrere
Gewinner geben.
-
- Spieltips, die der Spielleiter geben sollte:
- Die Fragen beziehen sich auf die Biotopanlage und sind oft
nur durch Umherlaufen u.ä. zu lösen. Aber Achtung!!!
Der Läufer muß stehen bleiben!
- Von Nutzen ist es, wenn in einer Spielgruppe jeweils einer
aus jeder Arbeitsgruppe ist, damit möglichst viel Wissen
über verschiedene Biotope in einer Gruppe zusammenkommen.
- 1) Malt ein Bild vom Melbweiher (das ist
der See in der Biotopanlage)! Es sollten mindestens 2-3 typische
Pflanzen und 1-2 Tiere, die am oder im See leben, darauf zu sehen
sein.
- (bei richtiger und schöner Ausführung:
3 Schritte vorgehen)
- 2) Nennt 2 Tiere, die Ihr am oder im Wasser
entdecken könnt!
- (für jedes genannte Tier 1 Schritt vorgehen)
- 3) Macht den Unterschied zwischen einem Buchenwald
mit basen- und nährstoffarmem Boden und einem mit basen-
und nährstoffreichem Boden in einem Bild deutlich!
- (bei richtiger und schöner Ausführung:
3 Schritte vorgehen)
- 4) Zeichnet 3 verschiedene Grasarten auf,
nennt ihren deutschen Namen und, wo sie in der Biotopanlage wachsen!
- (für jede Grasart 1 Schritt vorgehen)
- 5) Die Lebensräume, die in der Biotopanlage
vorkommen, können keine genauen Nachbildungen von solchen
Lebensräumen sein, die tatsächlich in der Natur vorkommen.
Warum ist dies so?
- Weil a) die Standortbedingungen, wie kühl-schattige
Lage, nasser oder nährstoffreicher Boden usw., nicht genauso
komplex wie in der Natur nachgebildet werden können.
- b) sich Arten aus anderen Bereichen des Botanischen
Gartens unvermeidbar in der Biotopanlage ansiedeln und sich Konkurrenzbeziehungen
einstellen, die so in der Natur nicht vorkommen würden.
- a) ist richtig.
- b) ist richtig.
- a) und b) sind richtig.
- beide Aussagen sind falsch.
- Kreuzt das richtige an!
- (bei richtiger Beantwortung: 3 Schritte vorgehen)
- 6) Nennt 3 Wasserpflanzen mit deutschem Namen!
- (für jeden Pflanzennamen 1 Schritt vorgehen)
- 7) Nennt 5 Lebensräume, die in der Biotopanlage
vorkommen!
- (für jeden Lebensraum 1 Schritt vorgehen)
- 8) Nennt 3 verschiedene Anpassungsmechanismen,
die Pflanzen an trockenen Standorten entwickelt haben.
- (für jede Anpassung 1 Schritt vorgehen)
- 9) Nennt eine Pflanze, die einen trockenen
Standort anzeigt.
- (bei richtiger Beantwortung 3 Schritte vorgehen)
- 10) Nennt 3 Pflanzen mit deutschem Namen,
die häufig in der Heide vorkommen.
- (für jede Pflanze 1 Schritt vorgehen)
- 11) Nennt jeweils 2 Pflanzen mit deutschem
Namen, die Ihr am Boden eines basen- und nährstoffreichen
Buchenwaldes und eines basen- und nährstoffarmen Buchenwaldes
findet.
- (für jede Pflanze 1 Schritt vorgehen)
- 12) Ordnet den Pflanzen ihre bevorzugten
Standortbedingungen zu!
- verschiedene Farnarten, Weiße Fetthenne
- sonnig, schattig, kühler und mäßig
feuchter Boden, warmer und oft wasserarmer Boden
- Wenn Ihr Euch nicht mehr sicher seid, geht
doch noch mal in der Schlucht nachsehen!
- (für jede richtige Zuordnung 1 Schritt
vorgehen)
- 13) Woher bekommt die Fetthenne Wasser, wenn
ihr an ihrem oft zeitweilig wasserarmem Standort, der Felsspalte,
keines zur Verfügung steht? Denkt daran, wie sie sich an
ihre trockene Umgebung anpaßt! (bei richtiger Beantwortung
3 Schritte vorgehen)
- 14) Beschreibt, wie sich Zwerggras anfühlt!
Wenn Ihr es nicht mehr wißt, geht doch noch mal an der
Sanddüne fühlen!
- (bei richtiger Beantwortung 2 Schritte vorgehen)
- 15) Wie heißt das Zwerggras mit lateinischem
Namen? Wo wächst es in der Biotopanlage?
- (für jede Teilantwort 1 Schritt vorgehen)
- 16) Beschreibt den Boden der Sanddüne
mit 3 Begriffen! Denkt an Faktoren wie Temperatur, Feuchtigkeit,
Formbarkeit, Körnigkeit ...!
- (für jeden Begriff 1 Schritt vorgehen)
- 17) Malt die Sanddüne! Es sollten typische
Pflanzen vorkommen.
- (bei richtiger und schöner Ausführung
3 Schritte vorgehen)
- 18) Malt den Borstgrasrasen! Es sollten typische
Pflanzen vorkommen.
- (bei richtiger und schöner Ausführung
3 Schritte vorgehen)
- 19) Nennt 3 Pflanzen mit deutschem Namen,
die Ihr in der Feuchtwiese finden könnt!
- (für jede Pflanze 1 Schritt vorgehen)
- 20) Nennt 3 Pflanzen mit deutschem Namen,
die auf dem Trockenrasen wachsen!
- (für jede Pflanze 1 Schritt vorgehen)
- 21) Nennt 3 Pflanzen mit deutschem Namen,
die auf einem Schwermetallrasen wachsen!
- (für jede Pflanze 1 Schritt vorgehen)
- 22) Warum wachsen Pflanzen auf einem Schwermetallrasen?
- a) Sie haben hier kaum Konkurrenten, die
ihnen Licht, den Platz o.ä. streitig machen können.
- b) Sie lieben das Schwermetall im Boden.
- Ist a) oder b) richtig?
- (bei richtiger Beantwortung 3 Schritte vorgehen)
- 23) Beschreibt den Boden der Heide mit 3
Begriffen! Denkt an Faktoren wie Temperatur, Feuchtigkeit, Körnigkeit,
Formbarkeit usw.!
- (für jeden Begriff 1 Schritt vorgehen)
- 24) Warum ist der Boden einer Felsspalte
oft sehr wasserarm? Denkt an Faktoren wie Temperatur, Sonneneinstrahlung,
Tiefe des Bodens usw.!
- (bei richtiger Beantwortung 3 Schritte vorgehen)
- 25) Welche Standortbedingungen (warm- kalt,
trocken-feucht, sonnig-schattig, tiefer Boden-flacher Boden)
vermutet Ihr, wenn Ihr eine Fetthenne findet?
- (für jede Teilantwort 1 Schritt vorgehen)
- 26) Wie heißt die Pflanze Sedum album
mit deutschem Namen, und wo wächst sie in der Biotopanlage?
- (für jede Teilantwort 1 Schritt vorgehen)
- 27) In der Biotopanlage gibt es zwei Buchenwälder
mit unterschiedlicher Bodenqualität. Woran kann man das
erkennen, und wie unterscheiden sich die Böden?
- (für jede Teilantwort 1 Schritt vorgehen)
- 28) Wie heißt die Rotbuche mit lateinischem
Namen?
- (bei richtiger Beantwortung 3 Schritte vorgehen)
- 29) Was zeigen Euch Wuchsformen, wie z.B.
Polsterwuchs, harte und nadelförmige Blätter, dicke
und fleischige Blätter, Dornen, Behaarung usw., über
den Standort an? Denkt an Temperatur, Feuchtigkeit, Sonneneinstrahlung
u.ä.!
- (bei richtiger Beantwortung 3 Schritte vorgehen)
- 30) Ordnet den Blattformen den jeweiligen
Lebensraum zu, in dem Ihr sie finden könnt!
- große Blätter mit großer
Oberfläche Sanddüne
- dornige oder behaarte Blätter Felsspalte
- kleine, nadelförmige Blätter Feuchtwiese
- fleischige Blätter mit wasserspeichernden
Organen Trockenrasen
- (für jede Zuordnung 1 Schritt vorgehen)
- 1) See mit z.B. Rohrkolben, Schilf, Seerose, Wasserläufer,
Frosch, Libelle u.ä.
- 2) Wasserläufer, Libelle, Frosch, Rückenschwimmer,
Schildkröte, Fisch usw.
- 3) ein Wald mit dichtem Unterwuchs = basen- & nährstoffreich,
ein Wald mit wenig Unterwuchs = basen- & nährstoffarm
- 4) Zwerggras: Sanddüne Borstgras: Borstgrasrasen.
Schillergras: Trockenrasen Honiggras: Feuchtwiese. Bleich-Schwingel:
Felsspalte
- 5) a) und b) sind richtig.
- 6) Rohrkolben, Feld-Simse, Schilf, Ufer-Wolfstrapp, Wasserschwertlilie,
Segge usw.
- 7) Sanddüne, Borstgrasrasen, Moor, Heide, Schwermetallrasen,
Trockenrasen, Buchenwald, Feuchtwiese, Felsspalte
- 8) Behaarung der Blätter, wasserspeichernde Organe,
Dornen, Zwergwuchs, kleine und nadelige Blätter, Polsterwuchs
usw.
- 9) Sedum album = Weiße Fetthenne
- 10) Besenginster, Schönes Hartheu, Wachholder, Gemeine
Kiefer, Heidekraut usw.
- 11) basen- & nährstoffreich: Erdbeer-Fingerkraut,
Haar-Hainsimse, Wald-Ziest, Gefleckter Aronstab, Wald-Bingelkraut,
Moschuskraut, Wald-Veilchen, Walderdbeere, Vielblütige Hainsimse,
Waldmeister, Einblütiges Perlgras, Gemeines Hexenkraut,
Gewöhnlicher Seidelbast, Berg-Segge, Wald-Sanikel, Schabockskraut
...
- basen- & nährstoffarm: Wald-Rispengras, Schmalblättrige
Hainsimse, Drahtschmiele, Breitblättriger Stengelwurz, Zweiblättrige
Schattenblume, Riesenschmiele, Pillen-Segge, Heidelbeere ...
- 12) Fetthenne ® sonnig &
warmer ... Boden; Farnarten ®
schattig und kühler ... Boden
- 13) Sie besitzt einen Wasservorrat in wasserspeichernden
Organen.
- 14) stachelig, nadelig, igelig, hart, spitz ...
- 15) Mibora minima, Sanddüne
- 16) sandig = große Körner, trocken, warm, sehr
schlecht formbar ...
- 17) sandiger Hügel mit Zwerggras, Thymian (®
Polsterwuchs), anderen Gräser ...
- 18) sandige,ebene Fläche mit Borstgras
- 19) Narzisse, Zweizeilige Segge, Bärwurz, Gemeines Ruchkraut,
Berglungenkraut, Wiesenknöterich, Trauben-Trespe, Wolliges
Honiggras, Eisenhut ...
- 20) Blaugrüne Segge, Purgier-Leim, Wiesen-Margarite,
Fliegen-Ragwurz, Kleine Bibernelle, Kleines Habichtskraut, Kleiner
Eberwurz, Wilder Thymian, Stengellose Kratzdistel, Frühlings-Fingerkraut,
Schillergras, Zittergras, Hornklee, Löwenzahn, Flockenblume,
Küchenschelle, Kugelblume ...
- 21) Gemeine Grasnelke, Schafschwingel, Aufgeblasenes Leimkraut,
Draht-Schmiele
- 22) a) ist richtig!
- 23) mäßig feucht, mäßig warm, sandig,
schlecht formbar
- 24) Bei hoher Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen trocknet
der sehr flache Boden der Felsspalte schnell aus.
- 25) warm, sonnig, trocken, flacher Boden
- 26) Weiße Fetthenne, Felsspalte
- 27) Die Böden unterscheiden sich im Basen- und Nährstoffgehalt.
Der basen- und nährstoffreiche Buchenwald hat einen dichteren
Unterwuchs als der basen- und nährstoffarme.
- 28) Fagus silvatica
- 29) trocken, meist sonnig und heiß
- 30) große Blätter ®
Feuchtwiese, dornige ... Blätter ®
Trockenrasen, kleine ... Blätter
- ® Sanddüne, fleischige
Blätter ® Felsspalte
8. Diskussion
Der Unterricht wurde mit einer StudentInnengruppe im September
1998 getestet. Die Aufgaben des Untersuchungsteils führten
zu lebhafter Aktivität. Vor allem die Gruppen, die zwei Biotope
untersuchen sollten, wurden durch den Vergleich zu sehr genauer
Arbeit bewegt. Trotz der widrigen Umstände - verhangener
Himmel und vorheriger tagelanger Regen - wurden auch die Fragen
zur Sonneinstrahlung und Feuchtigkeit (theoretisch) sowie zur
Temperatur (fühlbar!) beantwortet. Die Untersuchung der Körnigkeit
und Formbarkeit erforderten zusätzliche Erklärungen
der Referentin. Um die "Besonderheiten in der Bauweise von
Blättern o.ä." zu erkennen und zu beschreiben,
müssen die SchülerInnen wissen, worauf sie achten sollen.
Die teleonomische Denkweise zur Anpassung sollte bekannt sein.
Das Spiel machte der ganzen Gruppe außerordentlich Spaß;
es entwickelte sich ein fröhlicher Ehrgeiz, besser zu sein.
Er äußerte sich in ansprechenden Zeichnungen genauso
wie in den Aufforderungen zu großen Schritten füe die
"Spielfiguren". Allerdings scheinen die Schrittvorgaben
für richtige Lösungen gegenüber dem "Raumgewinn"
durch Würfeln zu klein zu sein. Hier müsste man über
Änderungen nachdenken.
Wir haben den Zeitaufwand unterschätzt: Man sollte einen
Vormittag (mindestens 2, besser 3 Stunden) einplanen. Je nach
Jahreszeit lohnt auch ein intensive Einbeziehung von Tierbeobachtungen
(Amphibien, Vögel, Invertebraten)
Die Gruppe bemängelte, dass die Biotope nicht beschriftet
waren; Namen, Vorkommen und Charakteristika wären wünschenswert.